Zucker ja
Aber wieviel?

Enterale Ernährung bei Diabetes

Eine grosse Gruppe von Patienten hat erhöhte Blutzuckerwerte oder sind an Diabetes Mellitus erkrankt. Um Komplikationen und Folgeschäden entgegenzuwirken muss ein stabiler Normwert (80-120 mg/dl) erreicht und gehalten werden. Dieser Wert wird bei Patienten mit DM Typ I durch Insulingaben und bei DM Typ II durch Tabletten und ggf. Insulingaben.

Unumgänglich ist die richtige Ernährung dieser Patienten, sie muss individuell angepasst werden. Wichtig ist hier die Nahrungszusammensetzung: Polysaccaride, die sogenannten langsamen Kohlehydrate steigern den BZ nur langsam und über eine längere Zeit. Ungünstig sind dagegen Monosaccaride wie Trauben- oder Fruchtzucker und Disaccaride wie Rüben- oder Milchzucker.
Auch die Art der Fette ist entscheidend. Die Nahrung sollte einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthalten. Ballaststoffe beeinflussen den BZ ebenfalls günstig und haben eine senkende Wirkung auf das Gesamtcholesterin und auf das LDL - Cholesterin, sowie aud die Triglyceride. So kann der Fettstoffwechsel langfristig optimiert werden.

Beide Formen des Diabetes benötigen ein strenges BZ-Managment, d. h. regelmäßige Kontrollen (alle 2-6 Stunden). Besonders die nächtliche Kontrolle um etwa 3 Uhr vermindert häufig eine Hypoglycämie, da die Insulinempfindlichkeit um diese Zeit besonders hoch ist.

Ernährungsziele
  • BZ im Normbereich (24 Std am Tag)
  • Optimierung der glycämischen Kontrolle
  • Minimierung der Risikofaktoren
  • Vermeidung von Spätfolgen
Eine spezielle Sondenkost/Trinknahrung wird nur bei tablettenpflichtigem Diabetes Mellitus Typ II empfohlen. Hierfür stehen Diason bzw. Clinutren Diabetes im AKB zur Verfügung. Sollten bei der Anwendung schwere Diarrhoen auftreten, muss auf Standardsondenkost bzw. Trinknahrung umgestiegen werden.

Eine veränderte Stoffwechsellage, die mit erhöhten BZ-Werten einhergeht und bei Intensivpatienten häufig auftritt, ist der Postaggressionsstoffwechsel. Diese Stoffwechsellage ist häufig schwierig zu normalisieren, der BZ muss jedoch im Rahmen der Normalwerte gehalten werden um Komplikationen vorzubeugen und das Outcome des Patienten zu verbessern. Dazu wird Insulin in der Regel i.v. verabreicht (Perfusor/Bolus). Eine weitere Möglichkeit, vor allem bei Patienten die weiterhin mit den BZ zu hoch sind, ist das Basis Bolus Prinzip Hierbei wird ein langwirksames Insulin (Analoga/Depot-Insulin) morgens und/oder Abends s. c. gespritzt damit der BZ mit der kontinuierlichen Insulingabe über den Perfusor im Normbereich gehalten werden kann. Es sollten nicht mehr als 6 i. E. pro Stunde gegeben werden weil die Insulinrezeptoren dann gesättigt sind. Eine höhere kontinuierliche Insulingabe bringt keine besseren Ergebnisse.

Analoga

Analoga sind synthetische Insuline mit künstlich veränderter Molekülstruktur. Das verändert die Wirkdauer und -intensität. Aponova bietet folgende Produkte an: Lantus®
  • Wirkdauer: 24 - 40 Stunden
  • Wirkeintritt: nach 3-4 Stunden
  • Wirkmaximum: Nach 14-18 Stunden
Levenir®
  • Wirkdauer: 16 - 24 Stunden
  • Wirkeintritt: nach 60 Minuten
  • Wirkmaximum: Nach 3-14 Stunden


Bei Fragen zu diesem Thema stehen im AKB Diabetikerberater, Ernährungsassistenten und Diabetologen zur Verfügung. Wir helfen Euch natürlich auch gerne weiter.