Kostaufbau
Wie geht´s los?

Motilität

Die Motilität des Gastrointestenaltraktes setzt post OP /posttraumatisch nicht überall gleichzeitig wieder ein:
  • Magen -> 12-72 Stunden
  • Dünndarm -> 8-12 Stunden
  • Colon -> 12-72 Stunden

Gastral liegende Sonden

  • Wenn möglich, tägliche Steigerung der Laufrate um 20-25 ml/h.
  • Einmal pro Schicht Kontrolle des Mageninhaltes.
  • Wenn nicht ausreichend Kost transportiert wird -> Laufrate um eine Stufe verringern.
  • Nicht mehr als 150 ml/h laufen lassen,
  • Wenn möglich, gleich mit der Zielkost beginnen.
  • Beginn der enteralen Ernährung möglichst innerhalb von 12-24 nach Akutereignis.
  • Sonde 1x pro Schicht spülen!!!

Jejunal liegende Sonden

  • Wenn möglich, tägliche Steigerung der Laufrate um 20 ml/h.
  • Ggf. gastrale Entlastung (Magensonde)
  • Kontinuierliche Applikation
  • Nicht mehr als 80 ml/h laufen lassen
  • Wenn möglich gleich mit der Zielkost beginnen.
  • Beginn der enteralen Ernährung möglichst innerhalb von 12-24 nach Akutereignis.
  • Sonde 1x pro Schicht spülen!!!
  • Ballaststoffreiche Kost kann über FNKJ bei CH > 5 gegeben werden (nicht AKB)

Kontinuierlich, Intermittierend oder Bolusgabe?

Die Bolusgabe war lange die Applikationmethode der Wahl unter der Vorstellung, dass der Mensch ohne Magensonde ja auch nicht kontinuierlich Nahrung zu sich nimmt. Es kam es häufig zu Problemen, weil die Bolusgaben sehr hoch waren.
Untersuchungen haben in den 90ger Jahren ergeben, dass die Nahrung besser vertragen wird, wenn die Sondenkost kontinuierlich oder zumindest intermittierend läuft.

In unserem Haus haben sich auf verschiedenen Stationen verschiedene Konzepte durchgesetzt. Während ein Teil der Stationen IMMER eine kontinuierlich Gabe bevorzugt, setzten andere Stationen auf die intermittierende Methode bei gastraler Applikation.

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Die aufgenommene Nahrung wird im Magen (Reservoir) zwischengelagert und langsam in den Dünndarm abgegebenn. Das geschiet, patientenabhängig, unterschiedlich schnell.
Die Methode der Applikation sollte also nicht stationsabhängig sondern patientenabhängig gewählt werden, um den individuellen Verdauungsmöglichkeiten der Patienten Rechnung zu tragen.
Viele Patienten brauchen, gerade in der Phase des Kostaufbaues Pausen um die Nahrung zu transportieren.
Bei der Sondenkostgabe in den Dünndarm versteht es sich von selbst, dass die kontinuierliche Methode das Mittel der Wahl ist.